Warum ist das Wissen für Nutzer von E-Zigaretten so wichtig?
Auch wenn die überwiegende Mehrheit der heute erhältlichen E-Zigaretten mit einem integrierten Kurzschlussschutz ausgestattet ist und die Leistung flexibel sowie weitgehend unabhängig vom verbauten Widerstand der Wicklung eingestellt werden kann, ist es dennoch von Vorteil, die zugrunde liegenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu verstehen.
Ein Kurzschluss stellt bei modernen Geräten zwar kaum noch ein Sicherheitsrisiko dar, doch insbesondere für Selbstwickler oder solche, die es werden möchten, kann er schnell zu vermeidbarem Frust führen. Von noch größerer Bedeutung ist dieses Thema, wenn Mods genutzt werden, die mit einer direkten Leistungsabgabe arbeiten. In solchen Fällen hängt die letztlich bereitgestellte Leistung ausschließlich vom Zusammenspiel zwischen Akkuspannung und dem Widerstand der Wicklung ab.
Ein grundlegendes Verständnis dieser Zusammenhänge macht das Dampfen nicht nur sicherer, sondern erleichtert auch die gezielte Auswahl und Anpassung von Hardware und Coils für ein optimales Vaping-Erlebnis.
Akkuspannung + Wicklungswiderstand = Leistung
Die Akkuspannung, angegeben in Volt, stellt bei einer E-Zigarette einen variablen Wert dar. Bei geregelten Mods kann sie individuell eingestellt werden, während sie bei Geräten mit direkter Leistungsabgabe automatisch vom aktuellen Ladestand der Akkuzelle abhängt – sinkt die Ladung, fällt die Spannung, steigt sie beim Aufladen entsprechend an.
Der Wicklungswiderstand hingegen ist ein feststehender Wert, der sich aus der verwendeten Wicklung beziehungsweise deren Materialstärke und Masse ergibt. Dieser kann nicht aktiv über eine Einstellung an der E-Zigarette verändert werden. Vielmehr muss der Chipsatz eines geregelten Mods mit diesem Widerstandswert arbeiten, wenn der Nutzer eine bestimmte gewünschte Leistung vorgibt.
Die Grundlage hierfür liefert das bekannte Ohmsche Gesetz, das drei zentrale Formeln für die Berechnung von Spannung (Volt), Widerstand (Ohm) und Stromstärke (Ampere) bereitstellt. Für das Dampfen sind vor allem zwei dieser Zusammenhänge entscheidend. Mit ihrer Hilfe lässt sich exakt bestimmen, wie viel Leistung – gemessen in Watt – letztlich entsteht.
Für Vaper vereinfacht und angepasst lassen sich die Formeln wie folgt darstellen:
E-Zigaretten mit Mods bei direkter Leistungsabgabe
Nehmen wir ein Beispiel: Wird ein Mod mit direkter Leistungsabgabe genutzt und darauf ein Verdampfer mit einer Wicklung betrieben, die einen Widerstand von 0,5 Ohm besitzt, dann ergibt sich bei einem vollständig geladenen Akku mit einer Spannung von 4,2 Volt ein fließender Strom von 8,4 Ampere. Diese Berechnung ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass der verwendete Akku nicht überlastet wird und ausschließlich innerhalb seines zulässigen Arbeitsbereichs betrieben wird. Wird ihm mehr Leistung abverlangt, als er bereitstellen kann, steigt das Risiko für Überhitzung oder Schäden deutlich.
Wie hoch die tatsächlich abgegebene Leistung in einem solchen Fall ist, lässt sich ganz einfach ermitteln: Man multipliziert die anliegende Spannung mit der resultierenden Stromstärke. In unserem Beispiel bedeutet das: Spannung × Strom = Leistung in Watt. Damit haben wir eine klare Grundlage, um zu verstehen, welche Performance ein Setup liefern kann und ob es für den eingesetzten Akku sicher ist.
E-Zigaretten mit geregelten Mods
Wird bei einem geregelten Mod eine bestimmte Leistung in Watt als Zielwert vorgegeben, übernimmt die integrierte Software die notwendigen Berechnungen. Der Chipsatz berücksichtigt dabei sowohl die aktuelle Akkuspannung als auch den vorhandenen Widerstand der Wicklung und ermittelt daraus den exakten Stromfluss, der erforderlich ist, um die gewünschte Leistung bereitzustellen.
Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das: Während der Nutzer lediglich die gewünschte Wattzahl einstellt, regelt der Chip automatisch, welche Spannung anliegen muss, um diese Leistung zuverlässig zu erreichen – unabhängig davon, wie stark der Akkuladestand bereits gefallen ist. So bleibt das Dampferlebnis konstant, bis die Energiequelle erschöpft ist.
In diesem Beispiel:
Der Mod muss in diesem Fall also eine Spannung von 4,2 Volt anlegen, um die eingestellte Leistung bereitstellen zu können. Besonders relevant ist dieses Wissen für Dampfer, die sich intensiver mit Selbstwickelverdampfern beschäftigen und diese auf Mods mit direkter Leistungsabgabe einsetzen möchten. Dennoch lohnt sich auch für all jene ein Blick hinter die Kulissen, die nicht unbedingt selbst wickeln – denn es ist spannend zu verstehen, welche technischen Grundlagen dafür sorgen, dass unser gemeinsames Hobby überhaupt funktioniert.