Sicherheit zählt beim Dampfen seit jeher zu den obersten Prioritäten. Schon die ersten geregelten E-Zigaretten verfügten über grundlegende Schutzfunktionen, die eine sichere Nutzung gewährleisten sollten. Im Laufe der Zeit haben die Hersteller ihre Geräte kontinuierlich weiterentwickelt und dabei nicht nur Wert auf Geschmack, Dampfentwicklung, Design oder Akkulaufzeit gelegt, sondern ebenso intensiv an der Optimierung der Sicherheitssysteme gearbeitet.
Heute sind E-Zigaretten mit einer Vielzahl intelligenter Schutzmechanismen ausgestattet, die das Risiko für Fehlfunktionen minimieren und gleichzeitig den Komfort beim Dampfen erhöhen. Durch diese Weiterentwicklungen ist das Vapen nicht nur angenehmer, sondern auch erheblich sicherer geworden.
In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf, welche technischen Sicherheitsfunktionen in modernen Geräten integriert sind, wie sie im Hintergrund arbeiten und welchen entscheidenden Beitrag sie dazu leisten, dass die Nutzung von elektronischen Zigaretten sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Dampfer ein zuverlässiges Erlebnis bleibt.
Elektrische und mechanische Schutzfunktionen
Klassische und moderne Schutzfunktionen
Moderne Schutzfunktionen einer E-Zigarette
Klassische Schutzfunktionen einer E-Zigarette
Elektronische und mechanische Schutzmechanismen bei E-Zigaretten
Der Großteil der in Deutschland und in der gesamten Europäischen Union erhältlichen E-Zigaretten gehört mittlerweile zur Kategorie der geregelten Geräte. Das bedeutet, dass ein integrierter Chipsatz sämtliche Funktionen überwacht und steuert – selbst bei Modellen, bei denen der Nutzer keine eigenen Einstellungen vornehmen kann. Über diesen Chip laufen die wichtigsten Sicherheitsfunktionen, die heute als Standard gelten, wie etwa die Zugzeitbegrenzung oder der Kurzschlussschutz.
Der Chip misst zum Beispiel permanent den Widerstand des Verdampfers und vergleicht diesen mit den hinterlegten Informationen zur maximal zulässigen Spannung und Stromstärke. Wird ein zu geringer Widerstand erkannt, blockiert das System automatisch die Spannungsabgabe – ein klassischer Überspannungsschutz. So ist gewährleistet, dass selbst ohne Kenntnisse des Ohmschen Gesetzes eine sichere Nutzung möglich bleibt.
Neben den elektronischen Kontrollen existieren auch rein mechanische Schutzvorkehrungen, die einen ebenso wichtigen Beitrag leisten. Ein Beispiel sind die Entgasungslöcher in den Gehäusen der Akkus. Diese sind unabhängig davon vorhanden, ob es sich um Geräte mit fest verbauten oder um Modelle mit wechselbaren Akkuzellen handelt, und dienen dazu, bei Problemen entstehende Gase sicher entweichen zu lassen. Auf diese Weise wird die Gefahr eines Überdrucks erheblich reduziert und die Betriebssicherheit weiter erhöht.
Klassische und moderne Sicherheitsfunktionen bei E-Zigaretten
Die Frage, welche Schutzmechanismen als „klassisch“ und welche als „modern“ gelten, lässt sich nicht eindeutig beantworten, da sich die Perspektive mit dem technischen Fortschritt ständig verschiebt. Dieses Prinzip zeigt sich nicht nur bei der E-Zigarette, sondern generell in der Entwicklung von elektronischen Geräten. Dennoch lässt sich festhalten, dass bereits die ersten geregelten Modelle mit einem grundlegenden Paket an Sicherheitsfunktionen ausgestattet waren, die bis heute als die klassischen Standards gelten.
Im Laufe der Jahre wurden diese um weitere Mechanismen ergänzt, die durch neue technische Möglichkeiten realisiert oder aufgrund neuer Anforderungen erst notwendig wurden. Manche dieser modernen Schutzfunktionen basieren auf innovativen Chipsätzen und erweiterten Sensoren, andere konnten überhaupt erst mit dem Fortschritt in der Akkutechnik oder durch verfeinerte Software-Steuerungen integriert werden.
Da viele Dampfer die klassischen Features bereits kennen, liegt der Schwerpunkt hier zunächst auf den aktuellen Entwicklungen, die den Alltag beim Vapen noch sicherer und komfortabler machen. Im Anschluss wird ein Blick auf die bewährten Basisfunktionen geworfen, die den Grundstein für die heutige Sicherheitsarchitektur der E-Zigarette gelegt haben.
Moderne Schutzfunktionen einer E-Zigarette
Smart Coil Protection
Zu den wohl unangenehmsten Erfahrungen beim Dampfen zählt der sogenannte Dryburn oder Dry Hit. Dabei kommt es zum Anschmoren von Watte, die nicht ausreichend mit Liquid gesättigt ist, weil die Coil stark erhitzt wird. Das Ergebnis ist ein kratziger, verbrannter Geschmack, der jedem Nutzer sofort im Hals hängen bleibt. Um dieses Problem zu lösen, hat der Hersteller Eleaf mit dem iStick Pico Plus Kit die sogenannte All-Time Stable Technologie (AST) vorgestellt.
Diese Funktion verhindert, dass der Akkuträger Spannung abgibt, sobald der Tank leer oder der Füllstand zu niedrig ist. Die sogenannte Smart Coil Protection lässt sich optional aktivieren und ist mittlerweile in zahlreichen aktuellen Eleaf-Modellen integriert. Wird der AST-Modus genutzt, stoppt das Gerät sofort den Feuerprozess, sobald ein Liquidmangel erkannt wird. Gleichzeitig erscheint eine Fehlermeldung im Display.
Während ähnliche Schutzverfahren bei temperaturgesteuerten Geräten schon länger Standard sind, ermöglicht die Nutzung von austenitischem Stahl in den Coils oder im Mesh der zugehörigen Verdampferköpfe, dass dieser Schutz auch in leistungsregulierten Modi funktioniert. Das ist nicht nur für Einsteiger eine wertvolle Absicherung, sondern steigert auch für erfahrene Dampfer den Komfort und die Sicherheit beim täglichen Gebrauch. Eine echte Innovation, die das Vapen noch angenehmer und sorgenfreier macht.
SmartLoad Technologie und Verpolungsschutz
Erfahrene Dampfer wissen genau: Bei geregelten Mods mit wechselbaren Akkuzellen ist es essenziell, die Batterien korrekt einzusetzen – also mit der richtigen Ausrichtung von Plus- und Minuspol. Während bei mechanischen Geräten durch eine falsche Polung schnell ein Sicherheitsrisiko entstehen kann, reagieren geregelte E-Zigaretten mit einem klassischen Verpolungsschutz. Wird der Akku falsch eingesetzt, verweigert das Gerät schlicht die Spannungsabgabe, sodass keine Gefahr besteht.
Mit der von FreeMax erstmals im Maxus 200W Kit vorgestellten SmartLoad-Technologie wurde dieser Schutzmechanismus jedoch um einen zusätzlichen Komfortfaktor erweitert. Dank dieser Innovation spielt es keine Rolle mehr, in welcher Richtung die Akkus eingesetzt werden – das Gerät erkennt automatisch die Polung und arbeitet sicher weiter.
Auch wenn die SmartLoad-Funktion im Vergleich zum klassischen Verpolungsschutz keine zusätzliche Sicherheit bietet, kombiniert sie doch die gewohnte Schutzwirkung mit einer deutlich höheren Bedienungsfreundlichkeit. Das macht sie sowohl für Einsteiger, die sich noch nicht mit technischen Details auskennen, als auch für erfahrene Nutzer zu einer spürbaren Erleichterung im Alltag.
SMART Modi
Die zuvor beschriebenen Funktionen zählen zu den elektronischen Sicherheitsmechanismen einer E-Zigarette, die durch einen integrierten Mikroprozessor kontrolliert und gesteuert werden. Solche Systeme kommen ausschließlich in Geräten zum Einsatz, die mit einem Chipsatz ausgestattet sind und dadurch permanent überwacht werden können. Doch nicht nur auf der elektronischen Ebene haben die Hersteller in den letzten Jahren für Fortschritte gesorgt. Auch im Bereich der mechanischen Schutzfunktionen wurden zahlreiche Verbesserungen entwickelt, die entscheidend dazu beitragen, dass das Dampfen heute noch sicherer und zuverlässiger ist. Diese Neuerungen zeigen deutlich, dass die Innovationsabteilungen der Produzenten kontinuierlich daran arbeiten, sowohl den Komfort als auch die Sicherheit für den Anwender zu erhöhen – und das nicht nur durch komplexe Chipsysteme, sondern ebenso durch clevere bauliche Schutzmaßnahmen.
IP67 bzw. IP68 Ratings
Im Sommer 2018 brachte GeekVape mit dem Aegis Legend den ersten Mod auf den Markt, der nach dem damals gültigen Militärstandard IP67 zertifiziert war. Damit erhielt das Gerät nicht nur einen umfassenden Wasserschutz, sondern war gleichzeitig auch gegen Staub abgedichtet und zusätzlich in hohem Maße gegen Stürze sowie Stöße gesichert. Dieser besondere Schutz wurde durch verschiedene Maßnahmen realisiert, etwa durch eine gezielte Polsterung, die federnde Lagerung empfindlicher Bauteile oder durch das wasserdichte Verschließen von Zugängen wie dem Ladeanschluss.
Die sogenannte Ingress Protection (IP) Klassifizierung ist eine international anerkannte Norm, die den Schutzgrad elektrischer Geräte in unterschiedlichen Umgebungsbedingungen beschreibt. Nach dem enormen Erfolg des Aegis Legend begannen auch andere Hersteller, ihre Modelle mit IP67-Zertifizierung auszustatten. GeekVape selbst erweiterte diese Strategie und stattete sämtliche Geräte der populären Aegis-Serie mit dem Schutzstandard aus.
Mit der Veröffentlichung des Aegis Legend 2 im Jahr 2021 ging der Hersteller sogar noch einen Schritt weiter: Durch die Zertifizierung nach IP68 wurde der Schutz auf ein noch höheres Level gehoben. Für Vaper, die ihre Geräte regelmäßig im Outdoor-Bereich oder bei körperlich fordernden Tätigkeiten wie im Handwerk nutzen, bedeutet dies klare Vorteile – sowohl für die Lebensdauer der Hardware als auch für die persönliche Sicherheit im Alltag.
FEELM Technologie
Mit der Einführung des Labels FEELM Inside präsentierte der Hersteller Smoore das erste vorgefüllte Pod-System, bei dem Keramik als Trägermaterial für das Liquid eingesetzt wird. Der entscheidende Vorteil dieser Technologie liegt darin, dass bei Disposable Pods, die sich nicht nachfüllen lassen, häufig das Problem eines Dryburns auftreten konnte: Reichte die manuell gestopfte Watte nicht bis an den Boden des Pods, verbrannte sie, obwohl sich noch Liquid im Tank befand. Genau diese Schwachstelle wird durch die Verwendung der keramischen Heizelemente dauerhaft beseitigt.
Dank der standardisierten Keramik-Technologie wird eine gleichmäßige Liquidverteilung und ein zuverlässiger Verdampfungsprozess gewährleistet, sodass unangenehme Dry Hits praktisch ausgeschlossen sind. Diese Innovation sorgt nicht nur für eine stabilere Leistung, sondern auch für ein deutlich angenehmeres Dampferlebnis, insbesondere bei Anfängern, die Wert auf eine unkomplizierte Handhabung legen. Ein erfolgreiches Beispiel für die Anwendung dieser Technik ist die Easy 4 von SC, die mit FEELM-Technologie ausgestattet ist und zeigt, wie durch clevere Materialwahl Komfort, Zuverlässigkeit und Geschmack beim Vapen optimiert werden können.
Bottom Lock-System
Auch das von Eleaf im MELO 5 Clearomizer eingesetzte Bottom-Lock-System gehört zu den rein mechanischen Sicherheitsfunktionen und erhöht den Komfort beim Umgang mit einer E-Zigarette erheblich. Das Prinzip ist denkbar einfach und zugleich äußerst wirkungsvoll: Sobald der Verdampferkopf aus dem Tank herausgenommen wird, schließen sich die Einlassöffnungen im Kamin automatisch durch eine integrierte Mechanik.
Dieser clevere Mechanismus ermöglicht es, den Coil auch dann zu wechseln, wenn der Tank noch mit Liquid gefüllt ist. Ein ungewolltes Auslaufen von möglicherweise nikotinhaltigem Liquid wird dadurch zuverlässig verhindert. Für den Anwender bedeutet das nicht nur eine saubere und sichere Handhabung, sondern auch eine spürbare Zeit- und Komfortersparnis, da beim Coilwechsel kein vorheriges Entleeren des Tanks mehr notwendig ist. Damit zeigt das Bottom-Lock-System, wie durch einfache, aber durchdachte mechanische Lösungen der Alltag mit einer E-Zigarette deutlich erleichtert werden kann.
Accidental Press Protection
Die sogenannte Accidental Press Protection, auch als A-Lock Protection bekannt, wurde von GeekVape in Modellen wie dem Aegis Solo 2 und dem Aegis Mini 2 integriert und stellt eine clevere Ergänzung zu den bestehenden Sicherheitsfunktionen dar. Über einen seitlich am Gerät angebrachten Schieberegler kann der Mod mit nur einer Hand vollständig gesperrt werden. Auf diese Weise wird zuverlässig verhindert, dass sich die E-Zigarette beim Transport oder in der Hosentasche unbeabsichtigt aktiviert.
Zwar bieten viele Geräte bereits die Möglichkeit, über bestimmte Tastenkombinationen eine Sperre zu aktivieren oder den Mod komplett auszuschalten, doch die A-Lock Protection macht diesen Vorgang deutlich komfortabler. Mit einem einzigen Handgriff lässt sich das Gerät sichern, ohne dass man erst mehrere Tasten gleichzeitig betätigen muss. Dadurch wird nicht nur die Bedienung vereinfacht, sondern auch die Gefahr eines ungewollten Feuerns der E-Zigarette effektiv reduziert – ein Szenario, das selbst für wenige Sekunden äußerst unangenehm sein und die Hardware stark belasten kann.
Mit dieser einfachen, aber äußerst praktischen Lösung hat GeekVape einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit geleistet – ein Feature, das in Zukunft sicherlich auch bei anderen Herstellern häufiger zum Einsatz kommen könnte.
Klassische Schutzfunktionen einer E-Zigarette
Erfahrene Dampfer sind mit ihnen meist bereits bestens vertraut, dennoch kann es nie schaden, das Wissen rund um die klassischen Schutzmechanismen einer E-Zigarette noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Besonders interessant ist dieser Überblick jedoch für all jene, die sich gerade erst für den Umstieg von der herkömmlichen Zigarette entschieden haben oder erst seit kurzer Zeit vapen. Für diese Gruppe ist es besonders hilfreich, die bewährten und seit Jahren etablierten Sicherheitsfunktionen kennenzulernen, die maßgeblich dazu beitragen, dass die Nutzung einer E-Zigarette sowohl sicher als auch komfortabel bleibt. Ein Blick auf diese traditionellen Features zeigt, wie durchdacht die Geräte bereits seit den frühen Generationen waren und welche Grundlagen bis heute die Basis für moderne Weiterentwicklungen bilden.
Zugzeitbegrenzung
Die sogenannte Zugzeitbegrenzung, die in älteren Beschreibungen oft als „10-Sekunden-Schutz“ bezeichnet wird, gehört zu den klassischen Sicherheitsfunktionen einer E-Zigarette. Sie sorgt dafür, dass bei einmaligem Drücken der Feuertaste nur für eine festgelegte Maximaldauer Spannung abgegeben wird. Ohne diese Begrenzung könnte es leicht passieren, dass ein Gerät unbeabsichtigt Liquid verdampft, etwa wenn es beim Transport in der Tasche aktiviert wird oder in ungünstiger Position liegen bleibt. Die Folgen wären eine starke Überhitzung der Platine und empfindlicher Bauteile sowie eine mögliche Beschädigung von Coil und Watte.
Darüber hinaus dient die Zugzeitbegrenzung auch dem Nutzer, indem sie verhindert, dass versehentlich eine zu große Menge an Dampf auf einmal inhaliert wird. Bei den meisten klassischen E-Zigaretten liegt die voreingestellte Grenze bei 10 Sekunden. Manche Modelle erlauben es über ein Menü, diesen Wert auf bis zu 15 Sekunden anzuheben. Gerade bei kleineren Pod-Systemen ist die Begrenzung hingegen oft kürzer und liegt beispielsweise bei 7 oder 8 Sekunden, um die kompakte Hardware zusätzlich zu schützen.
Tiefentladungsschutz
Sinkt die verbleibende Ladespannung eines Akkus unter einen festgelegten Grenzwert, die sogenannte Entladeschlussspannung, spricht man von einer Tiefentladung. Diese kann im harmlosesten Fall zu einer deutlichen Reduzierung der Akkukapazität führen, im schlimmsten Fall jedoch einen vollständigen Defekt der Akkuzelle nach sich ziehen. Um genau das zu verhindern, verfügen moderne E-Zigaretten über einen integrierten Schutz vor Tiefentladung.
Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass der Akku – unabhängig davon, ob er fest verbaut oder austauschbar ist – keine Spannung mehr abgibt, bevor die kritische Grenze erreicht wird. So wird die Lebensdauer der Batterie verlängert und gleichzeitig die Sicherheit des Geräts gewährleistet. Nutzer werden über den notwendigen Ladevorgang je nach Ausstattung des Geräts informiert: Modelle mit Display zeigen eine klare Meldung auf dem Bildschirm an, während bei einfacheren Varianten eine blinkende oder farbig wechselnde LED das Unterschreiten der Entladeschlussspannung signalisiert.
Schutz vor Überhitzung
Erreicht das Mainboard beziehungsweise die PCBA (Printed Circuit Board Assembly), auf der der Chip integriert ist, eine zu hohe Temperatur, greift ein spezieller Überhitzungsschutz. In diesem Fall unterbricht der Mod die Spannungsabgabe vollständig und nimmt den Betrieb erst dann wieder auf, wenn die Temperatur der Steuereinheit unter einen definierten Sicherheitswert gefallen ist.
Eine solche Überhitzung kann entweder durch sehr hohe Außentemperaturen entstehen oder durch die Kombination aus Umgebungshitze und der intensiven Arbeitslast des Geräts beim Dampfen. Würde ein Mod trotz überhitzter PCBA weiter betrieben, bestünde das Risiko, dass empfindliche elektronische Bauteile irreparablen Schaden nehmen. Der integrierte Temperaturschutz schützt somit nicht nur die Hardware selbst, sondern auch den Anwender vor möglichen Fehlfunktionen oder Defekten.
Schutz vor Kurzschlüssen
Elektrischer Strom folgt stets dem Weg des geringsten Widerstandes. Normalerweise ist die Richtung des Stromflusses in einem geschlossenen Kreislauf eindeutig festgelegt. Kommt es jedoch zu einer Beschädigung – etwa an den Isolierungen elektrischer Leiter – kann der Strom unkontrolliert von einem Pol zum anderen überspringen, ohne dass ein regulierender Widerstand vorhanden ist. Dieses Phänomen wird allgemein als Kurzschluss bezeichnet.
Durch die dabei entstehende widerstandslose Verbindung können plötzlich extrem hohe Ströme fließen, was zur Überhitzung von Bauteilen und im schlimmsten Fall zu weiteren Isolations- oder Hardwareschäden führt. Genau an dieser Stelle greift der integrierte Kurzschlussschutz moderner E-Zigaretten: Er sorgt dafür, dass im Fall eines Kurzschlusses der Stromkreis sofort unterbrochen wird. Auf diese Weise wird nicht nur die Elektronik des Geräts zuverlässig geschützt, sondern auch das Sicherheitsrisiko für den Anwender deutlich reduziert.
Überspannungsschutz
Ähnlich wie bei einer Tiefentladung kann auch die Überladung eines Akkus schwerwiegende Folgen haben und im schlimmsten Fall zu dessen Zerstörung führen. Wird ein Lithium-Ionen-Akku über sein Limit hinaus geladen, bricht die empfindliche Schichtstruktur der Metalloxide im Inneren zusammen. Dieser Vorgang ist stark exotherm, setzt also große Mengen an Energie frei und führt gleichzeitig zur Bildung von elementarem Sauerstoff.
Die dabei entstehenden hohen Temperaturen können bewirken, dass die organische Elektrolytflüssigkeit im Akku zu verdampfen beginnt. In der Folge entstehen leicht entzündliche Gase, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Um genau diese Gefahr zu verhindern, verfügen moderne E-Zigaretten über eine Ladekontrolle in Form eines Überspannungsschutzes. Dieser beendet den Ladevorgang automatisch, sobald der Akku vollständig geladen ist. Auf diese Weise wird nicht nur die Lebensdauer der Batterie verlängert, sondern vor allem auch die Sicherheit beim täglichen Gebrauch erheblich gesteigert.
Schutz vor zu hohen bzw. zu geringen Widerständen
Akkuträger und Mods mit fest verbautem Akku sind konstruktiv für den Betrieb innerhalb eines bestimmten Widerstandsbereichs ausgelegt – häufig etwa zwischen 0,05 und 3,0 Ohm. Wird eine Coil mit zu niedrigem Widerstand eingesetzt, kann dies dazu führen, dass übermäßige Ströme fließen und im schlimmsten Fall ein Kurzschluss entsteht. Umgekehrt gilt: Nutzt man eine Coil mit sehr hohem Widerstand und legt nur eine geringe Spannung an, ist die Energiezufuhr nicht ausreichend, um das Liquid vollständig zu verdampfen – das Dampferlebnis bleibt unbefriedigend.
Moderne geregelte Mods sind deshalb mit einem Schutz vor ungeeigneten Widerständen ausgestattet. Sie messen kontinuierlich den Verdampferwiderstand und verweigern die Spannungsabgabe, sobald dieser außerhalb der definierten Range liegt. In der Praxis erscheint dann eine Fehlermeldung im Display, die den Nutzer über das Problem informiert. Auf diese Weise wird nicht nur die Sicherheit gewährleistet, sondern auch eine zuverlässige Leistung und ein konsistentes Dampferlebnis sichergestellt.
Schutz vor Spannungsdifferenz (Imbalanced Batteries)
Wird ein Akkuträger verwendet, der für den Betrieb zwei oder mehr Akkuzellen benötigt, ist es entscheidend, dass alle Akkus in einem solchen Verbund möglichst gleich belastet sind und die gleiche Anzahl an Ladezyklen durchlaufen haben. Besonders bei einer Parallelschaltung ist dies wichtig, weshalb man von sogenannten „verheirateten Akkus“ spricht – also Zellen, die stets gemeinsam genutzt und geladen werden.
Da Akkus einem natürlichen Verschleiß unterliegen, nimmt ihre Ladespannung mit jedem Lade- und Entladevorgang ab. Werden in einem Mod jedoch Akkus mit unterschiedlichen Spannungswerten kombiniert, kann es passieren, dass ein stärker geladener Akku Energie an den schwächeren abgibt. Dieser Vorgang, im Fachjargon auch als „Füttern“ bezeichnet, erzeugt Stromstärken, die deutlich oberhalb der Werte liegen können, für die die jeweilige Akkuzelle ausgelegt ist. Im schlimmsten Fall kann dies zum Ausgasen oder gar zur Beschädigung führen.
Um dieses Risiko auszuschließen, verfügen moderne E-Zigaretten über eine integrierte Imbalanced Batteries Protection. Erkennt das System eine zu große Spannungsdifferenz zwischen den eingesetzten Akkuzellen, verweigert der Mod automatisch die Spannungsabgabe. Damit wird nicht nur die Sicherheit des Geräts, sondern auch die Langlebigkeit der Akkus gewährleistet.
Fazit
Im Zusammenspiel von technologischen Fortschritten und den sich wandelnden Ansprüchen der Anwender schreitet die Entwicklung der E-Zigarette stetig voran. Dabei zeigt sich deutlich, dass neben Design, Leistung und Komfort vor allem der Aspekt der Sicherheit konsequent im Mittelpunkt steht. Jede neue Innovation integriert nicht nur Verbesserungen beim Dampferlebnis, sondern berücksichtigt zugleich Schutzmechanismen, die den Umgang mit der E-Zigarette noch zuverlässiger und risikofreier machen. So können Nutzer sicher sein, dass sich moderne Geräte kontinuierlich an den Bedürfnissen orientieren und dabei das entscheidende Thema Sicherheit niemals vernachlässigt wird.